Samstag, 18. Oktober 2008
Ein Minimärchen
maldonado, 14:04h
Wenn in Austria Minister vor Ablauf der Legislaturperiode zurücktreten, bekommen sie unabhängig von ihrem chronologischen Alter eine Ministerpension. Mittlerweile gibt es in „good old Austria“ schon eine ganze Liga von Ministerfrühpensionisten. Das ist noch kein Märchen, sondern ein Fakt. Das Märchen kommt jetzt: Eine Ministerfrühpension stellt per definitionem ein Zeit versetztes Entgelt für eine früher erbrachte Dienstleistung dar und erhöht demnach das Bruttosozialprodukt. Schlussfolgerung: Wir könnten in Austria das Bruttosozialprodukt enorm steigern, wenn wir in periodischen Abständen möglichst viele Minister verjagten.
Zeitgleich zum Ministerverjagen gibt eine Frau in einem Dorf ihren Nachbarinnen einen Englischkurs aus reiner Lust am Lehren ohne jedes Entgelt. Sie erwirbt sich durch diesen Lustgewinn keinen Pensionsanspruch und erhöht das Bruttosozialprodukt nicht, obwohl das Humankapital steigt. Würde sie dasselbe an einer Volkshochschule gegen Entgelt aber ohne Lust tun, würde sie das Bruttosozialprodukt erhöhen. Wenn am Bau gegen Entgelt mit großer Lust Scheiße gebaut und später wieder gegen Entgelt lustlos saniert wird, wird das Bruttosozialprodukt gleich zweimal erhöht. Mein Pumukl will mir einreden, dass wir weder von der Lust noch vom Bruttosozialprodukt leben, sondern von den Produkten unserer Arbeit. Er hat halt keine sehr zeitgemäße Betrachtungsweise. Er versteht noch nichts von Wachstum und von Zinsen noch weniger.
Zwei Psychotherapeuten treffen sich im Kaffeehaus.
Fragt der erste: „Wie geht’s?“
Der andere: „Super.“
„Erzähl!“
„Stell dir vor, ich behandle gerade einen Schizophrenen, Privatpatient.“
„Und was soll daran super sein?“
„Beide zahlen.“
„Scheiß-Krankenkasse, die zahlt für meine Patienten nur einmal.“
„Sollte man auch privatisieren, dann könnten wir den Leuten wieder klar machen, dass es sich bei Schizophrenen um zwei Personen handelt.“
(Frei nach Torberg)
Ein Freund sagte mir vor wenigen Tagen (auch im Kaffeehaus): „Blödsein ist nicht umsonst so schön.“
Zeitgleich zum Ministerverjagen gibt eine Frau in einem Dorf ihren Nachbarinnen einen Englischkurs aus reiner Lust am Lehren ohne jedes Entgelt. Sie erwirbt sich durch diesen Lustgewinn keinen Pensionsanspruch und erhöht das Bruttosozialprodukt nicht, obwohl das Humankapital steigt. Würde sie dasselbe an einer Volkshochschule gegen Entgelt aber ohne Lust tun, würde sie das Bruttosozialprodukt erhöhen. Wenn am Bau gegen Entgelt mit großer Lust Scheiße gebaut und später wieder gegen Entgelt lustlos saniert wird, wird das Bruttosozialprodukt gleich zweimal erhöht. Mein Pumukl will mir einreden, dass wir weder von der Lust noch vom Bruttosozialprodukt leben, sondern von den Produkten unserer Arbeit. Er hat halt keine sehr zeitgemäße Betrachtungsweise. Er versteht noch nichts von Wachstum und von Zinsen noch weniger.
Zwei Psychotherapeuten treffen sich im Kaffeehaus.
Fragt der erste: „Wie geht’s?“
Der andere: „Super.“
„Erzähl!“
„Stell dir vor, ich behandle gerade einen Schizophrenen, Privatpatient.“
„Und was soll daran super sein?“
„Beide zahlen.“
„Scheiß-Krankenkasse, die zahlt für meine Patienten nur einmal.“
„Sollte man auch privatisieren, dann könnten wir den Leuten wieder klar machen, dass es sich bei Schizophrenen um zwei Personen handelt.“
(Frei nach Torberg)
Ein Freund sagte mir vor wenigen Tagen (auch im Kaffeehaus): „Blödsein ist nicht umsonst so schön.“
... comment